Kapitel 18: Ep. 4 - Linie der Heuchelei III

 


Kapitel 18: Ep. 4 - Linie der Heuchelei III



Trotz der Einmischung von Cheon Inho verlangten die Konstellationen nicht nach einem Kopfgeld-Szenario. Mit anderen Worten, es war nicht der beste Zeitpunkt, um mit ihm zu verhandeln.

Etwa einen halben Tag lang konzentrierte ich mich darauf, die Situation der Geumho-Station zu erfassen.

Es war Lee Hyunsung, der hauptsächlich Informationen lieferte: „Derzeit befinden sich 86 Menschen in der Geumho-Station. Ah, ich schätze, mit Dokja-ssi sind es jetzt 87 Personen.“

„Das sind weniger, als ich dachte.“

„Ja. Als das Szenario begann, haben nur die Menschen in der Nähe des Bahnhofs und die im Zug überlebt. Alle anderen reden nicht darüber, aber alle, die das erste Szenario...“

Die nächsten Worte brauchte man mir nicht zu sagen. Ich konnte es an der Mimik der Leute ablesen. Diejenigen, die überlebt hatten, hatten das Leben eines Menschen mit Füßen getreten. Alle Menschen hier waren somit Mörder.

„Derzeit ist die Geumho-Station in zwei Gruppen aufgeteilt. Streng genommen, ist es eine Gruppe und der Rest.“

Lee Hyunsung sah die Menschen mit finsterer Miene an. Es waren Männer mit Eisenrohren oder anderen Gegenständen bewaffnet. Es war klar, welche der beiden Fraktionen an der Macht war.

„Glaubt mir! Der Vorsitzende der Gruppe arbeitet hart und bald werden alle gerettet werden“, rief in diesem Moment der jüngste Sohn des Hankyung-Konzerns, Han Myungoh, aus.

„Hyung-nim hat Recht, Leute. Verliert nicht die Hoffnung. Wir werden es an die Spitze schaffen!“

Diejenigen, die sich gerade um Han Myungoh versammelt hatten und die Gruppe praktisch anführten, standen unter dem Anführer Cheon Inho. Sie waren die 'Hauptgruppe'.

„Mutter, mir ist langweilig... Kann ich nicht ein Spiel am Telefon spielen?“

„Warte noch einen Moment. Das Rettungsteam wird bald kommen.“

„Die Regierung wird handeln. Es ist nicht so einfach, ein Land zusammenbrechen zu lassen.“

Dann gab es noch die Menschen, die von der Hauptgruppe geschützt wurden. Sie bildeten die 'Randgruppe', die einfach nur mit ihrem Leben weitermachen wollten. Ihr Wille war zu schwach, um weiterhin Mörder zu sein. Selbst wenn man 100 Mörder versammelte, so würden sie sich immer noch zwischen schwach und stark aufteilen. Vielleicht dachten sie, dass sie eigentlich keine Mörder waren. Sie alle glaubten, es sei unvermeidlich gewesen und das es keinen anderen Weg gegeben habe.

Lee Hyunsung beobachtete, wie die Hauptgruppe die Leute aufhetzte und sagte: „Die Verteilung von Lebensmitteln wird von der Hauptgruppe bestimmt. Alle Supermärkte und Restaurants in der Region wurden bereits ausgeraubt... Alles, was man jetzt noch essen kann, ist bereits weg.“

„Ich verstehe.“

„Das ist der Grund, warum einige Leute aus der Hauptgruppe zur Lebensmittelsammlung geschickt wurden. Heewon-ssi, die du mitgebracht hast, war mit ihnen gegangen.“

„Heewon-ssi...?“

„Ah, das ist der Name der Frau, die Dokja-ssi gerettet hat.“

Ich blickte auf die Frau, die auf der U-Bahn-Bank lag. In dem hellen Licht konnte man ihre Schönheit erkennen. Ihre hochgezogenen Wangenknochen und ihre sanften Züge bedeuteten, dass sie oft gehört haben musste, dass sie attraktiv war. Dank der Lunge des Affen war ihre Gesichtsfarbe nun viel heller als heute Morgen.

„War Heewon-ssi die Einzige, die nicht zurückgekommen war?“

„Nein. Heute Morgen sind noch ein paar andere Leute losgezogen, aber nur die von der Randgruppe sind nicht zurückgekommen.“

„Sie sind alle nicht zurückgekommen?“

„Ja“, Lee Hyunsungs Gesichtsausdruck wurde wieder traurig. Er dachte, er wüsste ungefähr, was passiert war. Ich packte Lee Hyunsung an der Schulter. Nun war ich mir wirklich sicher, nachdem ich ihn berührt hatte. Er war wirklich das Stahlschwert. Seine Stärke würde bald die Stufe 10 überschreiten.

„W-Warum bist du...?“

"Lee Hyunsung-ssi, du wurdest auch in die Hauptgruppe eingeladen, aber du diese Einladung nicht angenommen.“

„Ah, das....“ Objektiv betrachtet, war Hyunsungs Kampfkraft höher als die von Bang Cheolsoo. Es war unmöglich, dass Cheon Inho nicht auf ihn aufmerksam geworden war.

Ich kann es nicht erklären, aber ich dachte, ich sollte es nicht annehmen. Ich weiß nicht viel über Moral und Ethik, aber...“, Lee Hyunsung kratzte sich am Kopf, als ob es ihm peinlich wäre, „Ich hatte das Gefühl im Herzen, dass etwas nicht richtig ist.“

Nicht richtig...

Es war keine Antwort, aber ich hatte das Gefühl, dass es stimmte. Lee Hyunsung war in der Tat Lee Hyunsung.

„Verliere niemals dieses Gefühl im Herzen.“

Auf diese Weise würde ich weiter an ihn glauben können. Ich hörte ein niedliches Geräusch von irgendwoher. Ich drehte mich um und sah, wie Yoo Sangah und Lee Gilyoung zu mir aufschauten. Ihre Gesichter waren wie Vogeljungen, die auf die Vogelmutter warteten. Irgendwie brachte mich das zum Lachen.

„Da fällt mir ein, dass es schon Abend ist. Seid ihr nicht hungrig? Nehmt euch jeder etwas raus.“

Ich reichte ihr die Lebensmittel aus dem Supermarkt, eine Tüte nach der anderen.

„Ah. Wirklich? Dürfen wir?“

„Dieses Mal ist es umsonst. Aber das nächste Mal solltet ihr dafür bezahlen.“

„Hm? Wie viel...?“

„Habt ihr nicht alle Münzen? Es kostet 10 Münzen für ein Teil.“

„D-das...“

Verwirrung machte sich in den Gesichtern von Yoo Sangah und Lee Hyunsung breit. Sie sahen aus, als ob sie nicht mit meinen Worten gerechnet hätten.

„Natürlich. Ich werde dich sofort bezahlen. Ich brauche keine Almosen.“

Überraschenderweise war es die Frau, die auf der Bank gelegen hatte, die gesprochen hatte. Sie hatte das Bewusstsein wiedererlangt: „Ich bin Jung Heewon. Ich danke dir für deine Hilfe heute Morgen.“

„Nicht der Rede wert.“

Ich dachte, sie hätte nur ein niedliches Gesicht, aber ich konnte schnell erkennen, dass es sich um ein Vorurteil meinerseits gehandelt hatte.

„Yoo Sangah-ssi, Lee Hyunsung-ssi. Bitte wacht alle auf. Ihr solltet nicht solche Gesichter ziehen. Für dieses Essen hat er sein Leben riskiert. Erwartet ihr, dass ihr es dann umsonst bekommt?“

Das Gesicht, das ohne zu zögern sprach, wirkte fast ausdruckslos.

„Ah ...“, Yoo Sangah wurde rot, als hätte man sie überraschend aufgeweckt, „Ich war zu kurzsichtig, es tut mir leid. Natürlich sollten wir bezahlen ... das ist richtig. Ich mag auch keine Almosen. Ich hasse es, von anderen Leuten abhängig zu sein.“

„Ich bin der gleichen Meinung wie Yoo Sangah-ssi. Ich werde von nun an mit Münzen bezahlen.“

Diese unerwartete Reaktion überraschte mich ein wenig. In der Tat, nur weil es eine Apokalypse war, bedeutete das nicht, dass es nur eine Art von Menschen gab. Ich antwortete: „Wenn ihr darauf besteht, ... ich verstehe. Weiß jeder, wie man Münzen tauscht?“

„Ja. Ich habe es vor ein paar Tagen gelernt. Man berührt den Zeigefinger des anderen, ähm, und...“

„Und sagt einfach, wie viele Münzen man tauschen will.“

Angefangen bei Jung Heewon, zahlten Yoo Sangah und Lee Hyunsung jeweils 10 Münzen im Tausch gegen Essen. Es war ein Glück, dass ihr Widerstand nicht größer war als ich anfangs gedacht hatte. Ich habe das nicht getan, um ein paar Münzen zu bekommen. Am Anfang mag dieses Urteil zwar hart erscheinen, aber die Leute würden bald erkennen, dass diese Entscheidung richtig war.


[Lee Gilyoung hat dir 20 Münzen gegeben.]


„Hä? Du hast mir mehr als 10 Münzen gegeben?“

„Das ist noch der Preis für den Schokoriegel von heute Mittag.“

Lee Gilyoungs Ausdrucksweise war ziemlich gut. Vielleicht war derjenige, der sich an diese neue Welt anpassen konnte, kein Erwachsener, sondern ein Kind. Für Kinder war es einfacher, den gesunden Menschenverstand zu brechen.

„Wird Dokja-ssi weiterhin bei uns bleiben?“

„Ähm, das...“

„Dokja-ssi!“

Es war nicht Lee Hyunsung, der nach mir gerufen hatte. Ich schaute zurück und sah Cheon Inho von der Hauptgruppe. Ja, ich hatte mir schon gedacht, dass er schon bald zurückkommen würde.

„Kann ich dich kurz sprechen?“

Bang Cheolsoo fehlten ein paar Zähne und er starrte mich von seiner Position hinter Cheon Inho an. Als ich zurückstarrte, wandte er schnell den Kopf ab. Ein dummer Kerl.

„Okay, lass uns reden.“

Ich nickte und Cheon Inho sprach mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck: „Könnt ihr anderen dann diesen Ort für einen Moment verlassen? Ich möchte mit Dokja-ssi allein sprechen.“

„Ah, das...“

„Nein, ihr braucht nicht zu gehen. Ihr könnt ruhig alle zuhören.“

Cheon Inhos Augen zuckten bei meinen Worten. Lee Hyunsung blieb stehen, als er sich eigentlich hatte zurückziehen wollen.

„Hmmm, ist das so? Nun, ... das ist mir egal.“

Er tat so, als ob es ihnen freistünde, zuzuhören. Cheon Inho wischte die Bank ab und setzte sich. Die Männer der Cheoldoo-Gruppe erschienen auf beiden Seiten von ihm und reichten ihm eine Zigarette und ein Feuerzeug. Er hatte wohl zu viele Filme gesehen.

Du scheinst eine Abneigung gegen umständliche Dinge zu haben, also komme ich gleich zur Sache.“

„Ja.“

„Schließ dich unserer Gruppe an.“

Das war ein erwartetes Angebot.

Ich kann Dokja-ssi eine hohe Position in unserer Gruppe anbieten. Ich möchte die Gruppe zusammen mit dir leiten.“

„Warum ich?“

„Solltest du nicht wissen, warum?“, Cheon Inho blickte zu den verletzten Cheoldoo-Gruppenmitglieder, „Dokja-ssi ist ein Held, der Menschen vor Monstern gerettet hat. Ein Held braucht einen solchen Ort.“

Das war eine interessante Denkweise. Er wollte jeden Vorteil aus meiner Anwesenheit ausnutzen.

„Und wenn ich ablehne?“

„Ablehnen? Wie interessant. Daran habe ich nie gedacht“, Cheon Inho blies den Zigarettenrauch in meine Richtung, „Dokja-ssi, das ist kein Gefallen. Du hast die Pflicht, sie anzuführen. Siehst du nicht, wie diese armen Leute hier leiden?“

Die Leute schauten mit schmutzigen Gesichtern in diese Richtung. Es waren weinende Kinder und müde ältere Menschen.

„Es ist keine große Sache. Ich bitte dich nur, zum Wohle aller zusammenzuarbeiten, um zu überleben. Dokja-ssi, hast du etwa nicht die Kraft dazu?“

„Was genau willst du?“

„Ich brauche jemanden, der als Killer arbeitet.“

Auftragskiller?

Bis vor ein paar Tagen, gab es jemand anderen, der den Job gemacht hat. Er besorgte allein Essen und jagte in den Tunneln. Um genau zu sein, lief es mehr einseitig ab.“

Ich brauchte nicht zu fragen. Das war die Geschichte von Yoo Joonghyuk.

„Dann ist er letzte Nacht plötzlich verschwunden.“

„Du brauchst also jemanden, der ihn ersetzt?“

„Ich denke, du hast deine Stärke schon an Cheolsoo-ssi bewiesen.“

Die Augen von Lee Hyunsung und Jung Heewon weiteten sich. Jetzt bemerkten sie, was vor sich ging.

„Es ist nicht schlecht für dich, Dokja-ssi. Du bist der Held des Volkes und wirst ein Anführer der Gruppe bei uns sein. Alle werden dich mögen und außerdem...“

Ich unterbrach ihn: „Es tut mir leid, aber ich möchte nicht für jeden verantwortlich sein. Ich werde eurer Gruppe nicht beitreten.“

„Hmm. Ist das so?“

„Vor allem passt die Art und Weise, wie ihr die Gruppe führt, nicht zu mir.“

Ich betrachtete die gesunden Mitglieder der Cheoldoo-Gruppe und die kränklich aussehenden Mitglieder der Randgruppe. Vor allem Jung Heewon starrte Cheon Inho an, als ob er ihr Todfeind wäre.

„Ist das so? Es ist in Ordnung. Aber wenn du deine Meinung änderst, kannst du jederzeit wiederkommen.“

„Das wird nicht passieren.“

„Haha, das bleibt abzuwarten.“

Es dauerte nicht lange, um herauszufinden, was Cheon Inhos Worte bedeuteten. Als die Mitglieder der Cheoldoo-Gruppe sich zurückgezogen hatten, kamen die anderen Gruppenmitglieder heran, als ob sie darauf gewartet hätten. Es waren die Leute der Randgruppe. Sie packten mich und erhoben ihre Stimmen.

„Hey, ist das Gerücht wahr?“

„Nehmt ihr wirklich das Essen in Beschlag?“

„Wollt ihr alles aufessen, wenn es genug für alle gibt?“

„Wir sind alle hier! Warum bist du der Einzige, der etwas bekommt?“

„Überlass das Essen Inho-ssi! Er wird es gerecht verteilen!“

Ich wusste, was los war. Ich konnte das lächelnde Gesicht von Cheon Inho hinter all den Leuten förmlich sehen. Seine Lippen bewegten sich: 'Wähle.'

Würde ich das Essen hergeben und zum Held werden? Oder würde ich der Bösewicht sein und alles allein an sich reißen? Wenn ich mich entscheiden würde, der Held zu sein, würde ich auf Cheon Inho's Spiel eingehen. Nachdem das Essen verteilt worden wäre, müsste ich mit den anderen Gruppenmitgliedern auf Nahrungssuche gehen und würde eines Tages in den Rücken gestochen werden. Andererseits wäre ich in der Gruppe sofort isoliert, wenn ich das Essen für mich allein beanspruchte.


[Die Augen einiger Konstellationen leuchten.]
[Die Konstellation 'Heimlicher Verschwörer' hat geschnaubt.]


Während sich die Leute aufheizten, trat Cheon Inho vor: „Ah, ihr alle. Beruhigt euch. Das scheint ein Missverständnis zu sein. Kim
Dokja-ssi ist nicht so ein Mensch.“

Was war das? Eine Falle?

Kim Dokja-ssi hat sich entschlossen, mit uns zu arbeiten. Das Essen, das er heute mitgebracht hat, wird der Gruppe überlassen und gerecht aufgeteilt werden. Er hat auch versprochen, weiterhin mit uns zu arbeiten.“

Natürlich glaubte er, dass ich ihn wählen würde. Es war schwer, bei diesem Unsinn noch weiter zuzuhören.

„Stopp.“

Ich dachte einen kurzen Moment lang darüber nach. Was würde Yoo Joonghyuk tun? Ah, das war's. Die Antwort war, dass er im Moment nicht hier war. Aber ich war auch nicht Yoo Joonghyuk.

„Natürlich werde ich Essen verteilen!“

Ich sah, wie sich Cheon Inhos Lippen nach oben bogen. Aber
die Leute sollten bis zum Ende zuhören: „Aber es ist nicht umsonst!“

Im Gegensatz zu Yoo Joonghyuk würde ich nicht alles hinschmeißen, um weiterzukommen. Aber ich würde mich auch nicht für alle verantwortlich machen. Es gab Essen, aber es war nicht umsonst. Die Leute waren verblüfft, als ob sie die Worte nicht verstanden hätten.

„W-Warte einen Moment! Es ist nicht umsonst?“

„Ich werde es euch sagen. Ich habe nicht die Absicht, das Essen zu monopolisieren. Aber ich werde auch kein Essen an Cheon Inho's Gruppe geben. Ich bin nicht die UNICEF und ich traue dieser Gruppe auch nicht.“

Ich lächelte Cheon Inho an: „Ich schlage euch ein Geschäft vor. Ich werde euch das Essen zu einem fairen Preis verkaufen.“

„Ver-Verkaufen?“

„Was...?“

„Ähm, für wie viel... Nimmst du Geld?“

In der Ferne konnte ich sehen, wie Cheon Inhos Gesicht sich versteifte. Ich lachte, während ich ihn betrachtete.

„Nein, ich nehme nur Münzen.“


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Nach einer Weile kamen nur noch die Leute aus der Randgruppe zu mir, die bereits eine Beziehung mit mir hatten, auf mich zurück.

„Das ... D-Dokja-ssi. War das eine gute Entscheidung?“

„Mensch, gibt es denn irgendetwas umsonst im Leben? Dokja-ssi, du hast das gut gesagt. Ich fühle mich richtig erfrischt!“, Jung Heewon wies die Bedenken von Lee Hyunsung zurück.

Nachdem ich den Handel erklärt hatte, hatten sich viele Leute von mir abgewandt. Vielleicht waren sie enttäuscht.

„Ich stimme Heewon-ssi zu. Die Leute hier haben zu viel angst vor der Hauptgruppe.“

„Das stimmt. Die Hurensöhne... Die Geumho-Station ist derzeit in ihrer Hand. Die Leute werden wie Vieh behandelt und manchmal sogar zum Schlachthof gebracht. Nur wie ich heute Morgen.“

Jung Heewons Körper zitterte. In Wirklichkeit war nicht ich es, sondern die Hauptgruppe, die das Essen monopolisiert hatte. Sie monopolisierten das Essen unter dem Vorwand der 'gerechten Verteilung' und verfütterten es ausschließlich an die ihnen ergebenen Menschen. Die Menschen waren am schwächsten, wenn sie glaubten, jemand würde sie beschützen. Sobald die Autorität in einer einseitigen Beziehung etabliert war, begannen die Menschen, sich davon abhängig zu machen.

„Ich stimme zu. Deshalb glaube ich, dass die Erklärung von Dokja-ssi heute sehr bedeutsam war. Die Menschen müssen den Willen haben, von sich aus etwas ändern zu wollen. Aber …", Lee Hyunsung blickte auf das Essen, „... es wurde bisher nichts verkauft. Sind 50 Münzen für eine Mahlzeit nicht doch zu teuer? Warum nimmst du nicht 10 Münzen, so wie bei uns...?“

Es war nicht unvernünftig, so zu denken. Die Leute achteten nur auf die Hauptgruppe und zeigten keine Anzeichen, in unsere Richtung zu schauen. Die Leute brauchten noch etwas Zeit. Ich antwortete ruhig: „Warten wir noch ein bisschen.“

Dann brach die Nacht herein. Das Geräusch von riesigen Ungeheuern war immer wieder von oben zu hören und die Leute hatten oft Albträume. Lee Gilyoung und Yoo Sangah schliefen als erste ein, während Jung Heewon vor sich hin döste.

Lee Hyunsung sagte: „Dokja-ssi sollte auch schlafen. Ich werde Wache halten.“

„Nein, es ist schon in Ordnung. Lee Hyunsung-ssi kann zuerst schlafen.“

„Aber du bist doch sicherlich müde.“

„Ich habe noch Arbeit zu erledigen.“

„Arbeit zu erledigen?“

Ich deutete hinter Lee Hyunsung. Überraschenderweise waren dort die Schatten von Menschen zu sehen. Es war nicht nur einer.

„Also, ... handelst du immer noch mit dem Essen?“

Endlich setzten sich die Leute in Bewegung.



INFO:

Heewon & Huiwon = Beide Schreibweisen sind korrekt. Jung Heewon oder Jung Huiwon (so wird sie bei C-Lines in der deutschen Manhwa-Umsetzung geschrieben) ist die gleiche Person. Allerdings werdet ihr sie in Google und Co. Wohl mehr unter Jung Heewon finden, weswegen ich mich hier dann für diese Schreibweise entschieden habe. Sie wird noch ein sehr wichtiger Chara in dieser Geschichte und unseren Kim Dokja auf seiner Reise begleiten.






1 Kommentar:

  1. ich kann diesen typen nicht ausstehen. dokja hat recht das er nicht zu ihnen in die gruppe geht. die anderen tun mir ein wenig leid aber sie haben sich selbst zum opfer gemacht das sie im die macht überlassen haben.

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